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Beim Blättern durch die Veranstaltungszeitung fiel mir die Ankündigung zum Bogenbau-Workshop auf. Als Schütze-Geborene hatte ich immer eine Affinität zum Bogenschießen. In meiner Kindheit baute mein Onkel mit mir einen Flitzebogen. Mit den Erinnerungen an die Kindheit und begeistert von der Idee, mal wieder sehen und spüren, was ich mit meinen Händen schaffen kann, meldete ich mich für den Bogenbauworkshop an.

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Endlich war das Wochenende da und in einem wunderbaren Umfeld der Franzigmark entstand mein erster selbst gefertigter Langbogen. Es war mehr als nur ein Stück Holz auszuwählen, zu bearbeiten und zum Bogen werden zu lassen. Die Erfahrung lag unter anderem im Moment, dem Spüren, wie sich das Holz verändert, wenn ich es bearbeite und wie weit ich gehen darf und mag.

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So erinnere ich mich noch gut an den ersten Tillerversuch. Beim Tillern spannt man den Bogen über eine Verrichtung, um zu sehen, ob die beiden Wurfarme sich gleichmäßig biegen und welche Zugkraft der Bogen hat. Meine Sorge, der Bogen könnte den Prozess nicht überstehen war groß und – wie sich später herausstellte – unbegründet. Am Ende des Workshops war nicht nur ein Bogen entstanden.

Ich habe durch die Arbeit mit dem Holz, der Sehne und den ersten Schüssen mit „meinem“ Bogen eine besondere Art der Achtsamkeit kennengelernt. Das Feuer der Begeisterung war entfacht. Ich nutze jede Chance, den Bogen zu spannen, um mein Wissen zu vertiefen und zu spüren, was ich über meditatives Bogenschießen gelesen hatte. Schnell wurde mir bewusst: Bogen schießen geht nicht nebenbei. Es ist für mich die beste Art der Meditation, weil ich zugleich in Ruhe und Bewegung sein kann.